Wahlprogramm 2021

Wahlprogramm 2021

Klimaschutz beginnt vor Ort

Wir GRÜNEN wollen, dass Langenhagen bis 2035 klimaneutral wird. So tragen wir zur Generationengerechtigkeit bei. Dazu müssen das bestehende Klimaschutzaktionsprogramm konsequent weiterverfolgt und weitere Maßnahmen der Energie- und Rohstoffeinsparung in einem Klimaschutz-Aktionsplan konkretisiert werden.

Klimaschutz und Klimaanpassung vorantreiben

  • Lokalen Langenhagener Aktionsplan erstellen und das beschlossene kommunale Klimaschutzaktionsprogramm konsequent umsetzen
  • Flächenversiegelung reduzieren
  • „Schottergärten“ vermeiden
  • Fassaden- und Dachbegrünung fordern
  • Ökologische Sanierung des Gebäudebestands vor Abriss und Neubau stellen
  • Nutzung von Solarenergie auf allen geeigneten Dach- und Fassadenflächen vorantreiben
  • Eine Initiative „LOP! Langenhagen ohne Plastik“ initiieren

 

Mehr Naturnähe in Langenhagen

Wir GRÜNEN wollen das Artensterben stoppen und die natürliche Arten- und Biotopvielfalt erhalten! Für dieses wichtige Ziel grüner Politik wollen wir eine Förderung nachhaltiger Landwirtschaft, eine bessere Vernetzung von Lebensräumen, insektenfreundliche Beleuchtungssysteme und den Erhalt der noch vorhandenen Natur- und Kulturlandschaft.

Landschaft pflegen und entwickeln

  • Gräben und Bäche als verbindende Elemente für Tiere und Pflanzen erhalten
  • Wegraine an Feld- und Wirtschaftswegen für die Natur reaktivieren
  • Natur- und Kulturlandschaft für die Naherholung erhalten und pflegen
  • Natürliche und naturnahe Biotope erhalten

 

Arten- und Biotopvielfalt erhalten

  • Öffentliche Grünflächen naturnah gestalten und pflegen
  • Naturnähe in privaten Gärten fördern
  • Insektenfreundliche Leuchtmittel und Dimmer einsetzen
  • Dem Bündnis „Kommunen für Biologische Vielfalt“  beitreten

 

Lebenslanges Recht auf Bildung

Wir GRÜNEN setzen uns für das lebenslange Recht auf Bildung ein. Damit wollen wir Ungerechtigkeit und Ungleichheit verhindern. Deshalb stehen wir für Bildungsgerechtigkeit, kommunale Bildungsangebote, guten Zustand und zeitgemäße Ausstattung der Schulen sowie verlässliche Schulwegsicherung.

Bildungsgerechtigkeit

  • Digitale Medien zeitnah in den Schulalltag integrieren
  • Bewegungsangebote über die Schule hinaus aufbauen
  • Alle Grundschulen in Ganztagsschulen umwandeln
  • Kooperationen zwischen Kindergärten, Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen unterstützen

 

Sanierung und Neubau von Bildungseinrichtungen

  • Nachhaltige Bauweise bei Kindergärten- und Schulneubauten sowie deren ökologische Instandsetzung vorantreiben

 

Schulwegsicherung

  • Einrichtung eines SCHULEXPRESS unterstützen – Grundschüler*innen aus einem schulnahen Wohngebiet gehen in Gruppen gemeinsam zur Schule
  • Ausbildung von Schülerlots*innen sicherstellen
  • Zusätzliche Schulbusse für entfernt wohnende Grundschüler*innen einsetzen

 

Kommunale Bildungsangebote für alle

  • Volkshochschule und Musikschule stärken
  • Stadtbibliothek zum Kultur- und Bildungstreff der Stadt entwickeln
  • Förderung von Kultur und von Kunst im öffentlichen Raum, z. B. Street Art vorantreiben
  • Umwelt- und Naturschutzbildung im Sinne der Agenda 2030 der Vereinten Nationen, den 17 Nachhaltigkeitszielen (Global Goals) – stärken

 

Gleichberechtigung für alle Verkehrsteilnehmer*innen

Wir GRÜNEN sehen die Verkehrswende zu einer klimaschonenden Mobilität als maßgeblichen Schritt zum lokalen Klimaschutz an. Das erfordert ein Netz von guten Geh- und Radwegeverbindungen mit sicheren, überdachten Abstellanlagen für Fahrräder an den Bahnstationen und im Stadtzentrum, Barrierefreiheit im öffentlichen Straßenraum und beim Zugang zu allen öffentlichen Verkehrsmitteln. Erforderlich sind öffentliche und private Ladestationen im ganzen Stadtgebiet für E-Bikes und Elektroautos.

Gerechtigkeit im Straßenraum

  • Verkehrsflächen für die Förderung einer nachhaltigen alternativen Fortbewegung gerecht aufteilen
  • Schwächeren Verkehrsteilnehmenden ein Recht auf Mobilität verschaffen
  • Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und moderne elektrische Fortbewegungsmittel mehr berücksichtigen
  • Ein durchgängiges, sicheres, zweckmäßig beleuchtetes und gepflegtes Wegenetz für Fuß- und Radverkehr ausbauen
  • Autofreie Zonen rund um die Schulen und Kindergärten einrichten

 

Teilhabe für Menschen mit Handicap

  • Bessere Teilhabe von Kindern, Senioren und Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen im Straßenverkehr ermöglichen
  • Barrierefreiheit im öffentlichen Straßenraum konsequent herstellen

 

Formen der klimaschonenden Mobilität

  • Verkehrslärm und Luftverschmutzung auf ein Minimum reduzieren
  • In allen Wohngebieten und nachts auf allen Durchgangsstraßen Tempo 30 einführen
  • Multifunktionale Mobilitätsstationen mit Schließ- und Ladefunktion (Bike+Ride Anlagen) einrichten
  • Das Carsharing-Angebot in Langenhagen ausweiten
  • Neue Verleihsysteme für Lastenfahrräder und Lastenpedelecs stadtweit einrichten sowie entsprechende Stellflächen an z. B. Einkaufszentren ausweisen
  • Die Verkehrsinfrastruktur für die neue klimaschonende Elektro- und Wasserstoff-Mobilität vorbereiten

 

Soziale Gerechtigkeit sichert Frieden und Demokratie

Wir GRÜNEN treten für Chancengleichheit und Teilhabe ein.  Ungleichheit in Bezug auf Einkommen,  Vermögen und Chancen nehmen ständig zu. Soziale Gerechtigkeit ist die Voraussetzung für inneren Frieden und Demokratie. Dazu gehören bezahlbares Wohnen, flexible Kinderbetreuungszeiten, Inklusion von Menschen mit Behinderung und Gleichstellung von Migrant*innen,  Orte der Begegnungen in allen Stadtquartieren und Angebote,  die der Vereinsamung von Menschen jeden Alters entgegenwirken.

Demokratie stärken

  • Wir unterstützen alle zivilgesellschaftlichen Gruppen und Initiativen, die sich Rassismus, Antisemitismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit mit friedlichen Mitteln entgegenstellen

 

Chancengleichheit

  • Flexiblere Kinderbetreuungszeiten in Kitas anbieten
  • Das Miteinander von Menschen, die schon lange hier leben und solchen, die neu zugewandert sind, fördern
  • Begegnungsorte z. B. Quartierstreff „Alte Mitte“ unterstützen
  • Für Menschen, die durch Gewalt, Arbeitslosigkeit, Schulden oder Suchterkrankungen in Not geraten sind, Beratungsangebote unterstützen und diese dauerhaft sichern

 

Teilhabe

  • Teilhabe braucht Armutsbekämpfung und ein bezahlbares Zuhause
  • Wohnmodelle, die Einsamkeit und Armut entgegenwirken, unterstützen
  • Bei neuen Baugebieten einen Anteil von 30 % der Wohneinheiten als sozial gebundenen Wohnraum und zusätzlich einen Anteil von 20 %  bezahlbaren Wohnraum festsetzen
  • Menschen mit Behinderungen/Einschränkungen im öffentlichen und privaten Bereich besondere Aufmerksamkeit schenken

 

Innovativ und flächensparend bauen

Wir GRÜNEN wollen innovative, flächensparende Raumstrukturen und zugleich attraktive Siedlungsformen angepasst an das 21. Jahrhundert entwickeln. Den Flächenverbrauch für Gewerbe, Verkehr und Wohnen wollen wir jeweils durch eine dichtere Gestaltung erheblich verringern.

Nachhaltige Stadtentwicklung vorantreiben

  • Die langfristig vorgesehenen Neubaugebiete im Einklang mit der vorhandenen Infrastruktur realisieren
  • Langfristige Bodenvorratspolitik für Naturschutz, Naherholung, Wohnen und Gewerbe betreiben
  • Ecovillage: Immissionsfreie und damit autofreie und klimaneutrale Siedlungen als Leuchtturmprojekte auf den Weg bringen
  • Durch eine intensivere Ausnutzung der vorhandenen Baugebiete weniger Flächen versiegeln
  • Brachliegende gewerbliche Bauflächen und leerstehende Gewerbebauten optimal wiedernutzen
  • Das Einfamilienhaus neu denken! Verdichtete Bauweisen mit Einliegerwohnung für ein generationenübergreifendes Leben und Arbeiten unter einem Dach entwickeln
  • Für alle Altersgruppen Quartiersmittelpunkte in den Ortschaften und Wohnbereichen ermöglichen

 

Nachhaltig bauen

  • Flächensparend, energiesparend, langlebig: Nachhaltig bauen!
  • Sanierung des Bestands: Abriss und Neubau aus klimapolitischen Gründen verhindern
  • Eine Stadt wie Langenhagen sollte auch baukulturelle Highlights mit Kunst am Bau bieten können
  • Solarenergienutzung in Neubaugebieten verpflichtend festlegen

 

Allianz mit der Wirtschaft

Wir GRÜNEN wollen die ökologische Wende der Wirtschaft beschleunigen und in Langenhagen nur noch zukunftsfähige, ökologisch wirtschaftende Unternehmen ansiedeln. Das örtliche Handwerk wollen wir durch geeignete Entwicklungsmöglichkeiten wie lokale Handwerkerhöfe stärken.

Nachhaltige Wirtschaft fördern

  • Wirtschaftsförderung vor allem für Unternehmen, die zur ökologischen und klimaverträglichen Umsteuerung der Wirtschaft beitragen
  • Bei den Unternehmen für Gemeinwohl-Bilanzen als Maßstab für nachhaltiges Handeln werben
  • Kein Verkauf von städtischen Grundstücken; kommunale Flächen an Unternehmen in Erbpacht zur Verfügung stellen
  • Ressourcenschonung und Abfallvermeidung durch Vorbildfunktion der Stadtverwaltung bei Konsum und Beschaffung
  • Nachhaltigen Konsum durch Second-Hand-Läden, Kleiderbörse, Unverpackt-Läden und dergleichen anregen
  • Neue Arbeitsformen durch Coworking Spaces ermöglichen
  • Berufliche Selbstständigkeit stärken
  • Nachtflugverkehr abschaffen

 

Wohnungsnahe Versorgung sichern

  • Unsere Ortschaften stärken, verbrauchernahe Versorgung sichern
  • Dienstleistungs- und Lieferstützpunkte in den Quartieren vorsehen
  • Wochenmärkte in allen Ortsteilen einrichten

 

Zukunftsorientiert investieren – generationengerecht finanzieren

Wir GRÜNEN priorisieren Investitionen in nachhaltigen Klimaschutz, Bildung und Digitalisierung. Es kann nur so viel beauftragt werden, wie – inklusive Zuschüssen von Bund und Land – aus dem Haushalt bezahlbar ist. „Mit dem Einkommen auskommen“ sollte auch für die Stadt Langenhagen gelten. Wir sind uns bewusst, dass das veränderte Gewichtungen bei den Ausgaben und in Teilen auch Verzicht auf Wünschenswertes bedeutet.

Zukunftsorientiert investieren

  • Nachhaltigen Klimaschutz, naturnahe Flächen, Bildungseinrichtungen, Digitalisierung und klimaschonende Mobilität im Investitionsprogramm priorisieren
  • Klimaschutzgerecht und zukunftssicher bauen
  • Bau- und Ausstattungsstandards an notwendigem Bedarf orientieren, ohne die Folgekosten zu erhöhen
  • Investition in erneuerbare Energien: „1.000-Solardächer-Programm“, finanziert z. B. durch die jeweiligen Hauseigentümer*innen – mit Zuschuss – , die städtische Energieprojektgesellschaft, Bürger*innengesellschaften oder Solarenergiefonds
  • Photovoltaikanlagen auf allen öffentlichen Gebäuden installieren

 

Generationengerecht finanzieren

  • Schulden mittelfristig reduzieren – keine Kreditaufnahme für Tilgungen
  • Investitionsdarlehen sind in weniger als 50 Jahren zu tilgen
  • Zinsen und Tilgungen dürfen die Leistungsfähigkeit des Haushalts nicht übersteigen

 

Mit dem Einkommen auskommen

  • Städtische Ausgaben auf den Prüfstand stellen
  • Mittelfristig Rückkehr zu ausgeglichenem Haushalt der Stadt

 

Von analog zu digital schlanke und sinnvolle Verwaltungsprozesse

Wir GRÜNEN wollen ermöglichen, dass die Verwaltung die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger mit digitaler Unterstützung noch schneller, verständlich und nachvollziehbar bearbeitet. Intern soll in der Verwaltung vorbildlich die Vereinbarkeit von Familie und Beruf u.a. durch flexible Arbeitszeitangebote gefördert, die Gleichstellung bei Personalmaßnahmen gewährleistet und Inklusion als Chance genutzt werden.

Digitalisierung zum Nutzen der Bürgerinnen und Bürger einsetzen

  • Weitere Antragstellungen online ermöglichen
  • Kurzfristige Termine, kurze Wartezeiten
  • Entscheidungswege und Entscheidungsgründe durch automatisierte
  • Prozesse nachvollziehbar dokumentieren
  • Mehr und bessere Kommunikation städtischer Vorhaben, insbesondere der kostenintensiven Investitionen

 

„Neue Arbeitswelten“ in der Verwaltung

  • Arbeitsabläufe durch Digitalisierung „verschlanken“
  • Kompetenzen verteilen und diese ausfüllen lassen
  • Homeoffice dauerhaft ermöglichen

 

Gleichberechtigte Chancen in der Verwaltung

  • Gendergerechtigkeit bei Personalentwicklung wie Stellenbesetzungen und internen Fortbildungen beachten
  • Flexible Arbeitszeitmodelle anbieten
  • Anonyme Bewerbungsverfahren bis zu Vorstellungsgesprächen
  • Umsetzung des Langenhagener Inklusionsplans nach dessen Fertigstellung

 

Gleichstellung – ein Querschnittsthema

Wir GRÜNEN berücksichtigen jeden Menschen angemessen in seiner Würde und seinen Bedürfnissen. Wir fordern Gendersensibilität auf allen kommunalpolitischen Ebenen. Tradierte Rollenmuster müssen neu gedacht und Benachteiligungen verhindert werden, um Frauen und Menschen mit diverser sexueller Identität gleichberechtigte Teilhabe zu sichern.

Akzeptanz aller Geschlechter

  • Eine Sportförderung stärken, die mehr als Bolzplätze im Blick hat und das Bewegungsbedürfnis von Frauen berücksichtigt
  • Queere Angebote in bestehenden Jugendstrukturen sicher stellen
  • Die Lebensrealität von Regenbogenfamilien bei Jugendamt, Beratungsstellen und Stadtverwaltung verankern
  • „Mehr Frauen in die Feuerwehr, mehr Männer in die Kita“ - durch Sensibilisierungskampagnen die Geschlechterstereotype auflösen
  • Konsequent geschlechtergerechte Personalentwicklung und Sprache in allen behördlichen Bereichen verfolgen
  • Erweiterung des Aufgabenfeldes der Gleichstellungsbeauftragten auf LSBTIQ* Menschen durchsetzen
  • Lokale Beauftragte zur Umsetzung der Istanbul-Frauenrechtskonvention benennen

 

17 ZIELE FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG IN LANGENHAGEN


Im September 2015 wurde auf dem Gipfeltreffen der Vereinten Nationen (UN) die Agenda 2030 verabschiedet. Die GRÜNEN in Langenhagen machen sich Gedanken, was unser Beitrag zum Klimaschutz, fairen Standards in der Arbeitswelt und gegen Hunger und Armut sein kann, um ein Leben in Würde zu sichern. Auf 17 verschiedenen Postkarten werden diese 17 Ziele für Langenhagen formuliert.


Unter https://www.17ziele.de können Sie weitere Details nachlesen.