LoP! Langenhagen ohne Plastik

17. Mai 2021

In Deutschland fielen 2019 insgesamt 6,3 Mio. Tonnen Kunststoffabfälle an. Das entspricht einer Menge von ca. 76 kg pro Kopf der Bevölkerung. Zur Hälfte waren es Verpackungsabfälle, die meist nur einmal kurz verwendet wurden. Inzwischen ist der Kunststoffabfall zu einem weltweiten Problem geworden. Alles fließt ins Meer. Nach Schätzungen gelangen jährlich zwischen 5 und 13 Mio. Tonnen Plastikabfall in die Meere. Doch die Lösung dafür liegt an Land!

Auf Langenhagen umgerechnet fallen pro Jahr 2.083 Tonnen Plastikmüll an. Tendenz steigend! Die neue Liefergesellschaft bringt alles bis ins Haus, Päckchen, Pakete, sogar Speisen und Getränke. Und vieles davon ist in Plastik verpackt und innen noch mehrfach in Plastik eingewickelt. Trotz wachsender Aufmerksamkeit für das Thema Abfall wachsen die Berge in den Himmel! 

Die in Kürze geltenden Verbote von bestimmten Einwegprodukten aus Kunststoff wie Trinkhalmen, Polystyrolschalen und Einkaufstüten ändern den Plastikverbrauch nicht grundlegend. „Es geht uns nicht um die LEGO-Steine! Kunststoffe haben für dauerhaft genutzte Gegenstände nützliche Eigenschaften. Als Wegwerfprodukt ist das Material zu wertvoll und letztlich auch schädlich,“ stellt Dirk Musfeldt, Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN klar. 

Bei Frischwaren lassen sich die Verpackungen durch mitgebrachte Gefäße erheblich einsparen; wiederverwendbar und oft auch aus Kunststoff. Auf dem Wochenmarkt erfolgt das immer häufiger, das Umdenken hat schon begonnen. Kleinere Portionen könnte man im Handel auch lose anbieten, an der Theke oder im Lose-Laden. Bei Getränkeflaschen brauchen Kunden mehr Auswahl; Mehrweg vor Einweg! Glas vor Plastik mit kurzen Wegen von den Produzenten zu den Verbraucher*innen.

Die Ratsgruppe aus GRÜNEN und Unabhängigen hat daher einen Ratsantrag zur Gründung einer Initiative zur Vermeidung von Plastikmüll unter dem Motto LoP! Langenhagen ohne Plastik! gestellt. Damit wird ein Beitrag für die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen geleistet werden; insbesondere zu Ziel 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ und Ziel 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“.

Denn: Für den wachsenden Berg an Plastikmüll sind wir alle anteilig verantwortlich. Die Verbraucher*innen ebenso wie die anbietenden Handelsunternehmen, die Verwaltung und die Gewerbetreibenden. Alle Langenhagenerinnen und Langenhagener sind gleichermaßen betroffen und dazu aufgefordert, bei Einwegverpackungen ihren Kunststoffverbrauch zu reduzieren. Eine gemeinsame Initiative vieler Kooperationspartner*innen kann auf lokaler Ebene durch eigenes Handeln einen wichtigen Beitrag zur Lösung des Problems Plastikmüll leisten. 



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